
Philosophie
Der neue Yogawille
oder die seelische Dimension im Yoga
Der Begriff Neuer Yogawillen wurde ursprünglich von Rudolf Steiner geprägt, dem Begründer der Anthroposophie. Vor 100 Jahren, in einem Vortrag am 30.11.1919, beschrieb er wie eine umfassende Bewusstseinsveränderung der Menschheit im Laufe der Entwicklung vorangeschritten ist.
In früheren, lange zurückliegenden Zeiten, war der Mensch in seinem Bewusstsein noch sehr von einem Einheitsempfinden mit den seelischen und der geistigen Welten geprägt. Er empfand keine Trennung zwischen einer geistigen Ebene und sich selbst. Das Bewusstsein des Menschen veränderte sich aber im Laufe der Jahrtausende und der damit verbundenen Entwicklung.
Erste bekannte Erwähnungen des Yoga Begriffes finden sich 3000 Jahre v. Christus.
Rudolf Steiner führte in seinem Vortrag aus, dass zu dieser Zeit das Einheitsempfinden zur geistigen Welt langsam verloren ging und dafür ein stärkeres Bewusstsein zur Materie entstand.
Daher wurden Yoga- und Atemtechniken entwickelt, die diese Verbindung wieder herbeiführen sollten. Übersetzt bedeutet der Begriff Yoga tatsächlich auch Verbindung.
Man kann sich vorstellen, dass in einer Zeitspanne von über 5000 Jahren (ca. 3000 v. Christus - 2020 n. Christus) einiges an Veränderung im menschlichen Dasein stattgefunden hat. Das Leben heute ist völlig verschieden von dem Leben damals.
Das Bewusstsein des Menschen hat sich von einem starken Einheitsempfinden, hin zu einer immer wichtiger werdenden Individualität herangebildet. Zudem hat das Physische und Materielle heute einen viel höheren Stellenwert, wie dies in den Anfängen des Yoga der Fall war. Die alten Techniken der Rückverbindung an das Geistig-Göttliche funktionieren daher nicht mehr.
Neue Wege waren daher schon zu Zeiten Rudolf Steiners notwendig und sind es heute immer mehr, um die menschliche Seele in ihrem aktuellem Bewusstseinszustand zu fördern.
Wir leben in einer Zeit in der die Wahrnehmung für die geistig- göttliche Ebene fast verloren gegangen ist und nur die sichtbare, greifbare und messbare Welt als Realität angesehen wird.
Wer fühlt sich wirklich noch verbunden mit einem geistigen Dasein, wer kann differenzieren zwischen Geist, Seele, Bewusstsein und dem eigenen Selbst, wer hat heute noch fundierte Kenntnisse über die verschiedenen Ebenen der Schöpfung?
In der Kirche finden sich keine Antworten. Die meisten Pfarrer oder Priester können keine konkrete Aussagen treffen über den Sinn des Lebens und die Beschaffenheit der menschlichen Seele.
Auch der Staat ist mit philosophisch-geistigen, ja sogar mit humanen Fragen wenig beschäftigt.
Politisches Kalkül, Machtverhältnisse und finanzielle Interessen stehen im Fokus der Politik. Der Mensch mit seinem Bedürfnis nach seelischen, empfindungsvollen Entwicklungsmöglichkeiten und moralischen Werten hat da keinen Platz.
Heinz Grill, 1960 in Bayern geboren, beschäftigt sich bis heute intensiv mit den Schriften des Yoga.
Er absolvierte als junger Mensch eine Ausbildung im Sivananda Yogazentrum Kanada bei Vishnudevananda, ein Schüler Swami Sivanandas.
Heinz Grill gelangte durch intensive, eigenständige Forschungsarbeit ebenfalls wie Rudolf Steiner zu der Ansicht, dass eine einfache Übertragung der alten Yogatechniken auf den heutigen Menschen nicht zeitgemäß und der Entwicklung des Menschen daher auch nicht förderlich ist.
Er entwickelte über viele Jahre einen Yoga Schulungsweg in dem die eigenständige, individuelle Auseinandersetzung eine sehr zentrale Bedeutung hat.
Er hat die Anregung von Rudolf Steiner, dass ein neuer Weg des Yoga notwendig sei in die Umsetzung geführt.
Und den Impuls Steiners, der zunächst nur als Idee und als Notwendigkeit vorhanden war, mit Leben gefüllt.
Der Mensch der heute nach spiritueller Entwicklung strebt, ist selbstständig gefordert in eigenständiger Forschung, Auseinandersetzung und Erkenntnissuche. So wird der Weg des Yoga ein Weg in die Freiheit.
Denn nur wer selber Erkenntnisse erringt, erlangt Kenntnis einer Sache, erlangt eigenständigen Umgang und Fertigkeiten.
Und wird somit frei und unabhängig.
Da die Seele des Menschen im Mittelpunkt der Entwicklung steht, benannte Heinz Grill den Weg zunächst als die Seelendimension des Yoga. Heute gebraucht er oft den von Steiner geprägten Begriff des Neuen Yogawillens.
Heinz Grill praktiziert die Yogaāsana
der Tänzer - natarajasana

Der Tänzer ist wohl eine der schönsten und zugleich schwierigsten Stellungen im Yoga
Eine Beschreibung zur Ausführung und zur Wirkung der Stellung findet sich unter:
Bei einem Vortrag
an seinem Wohnort in Italien

Heinz Grill hat die Kunst des Vortragens sehr weit ausgebildet. Er geht in einen wahrnehmende Beziehung zu den Teilnehmern und entwickelt den Vortrag so, dass die Anwesenden den Inhalt seiner Aussagen gut nachvollziehen können.
Er spricht dabei immer frei. Seine Vorträge gewinnen so einen sehr lebendigen und erlebennahen Chakrakter