Gesundheit
Ein erweitertes Menschenbild
der Weg von oben nach unten
von einer feineren auf eine festere Ebene
im Zusammenhang zur menschlichen Gesundheit
Die Begiffe Körper, Seele und Geist werden oft genannt und mit Erlangung ihrer Einheit werben heute Physiotherapeuten ebenso wie Psychologen und Yogalehrer. Sogar als Werbeslogan in der Kosmetik und Lebensmittelindustrie finden sie sich wieder.
Eine genauere und differenziertere Beschreibung und Definition oder sogar eine fundierte Kenntnis über diese Wesensglieder des Menschen findet sich hingegen eher selten.
Das Menschenbild, wie es von Heinz Grill und Rudolf Steiner beschrieben wird, ist hingegen sehr ausdifferenziert und die verschiedenen Wesensanteile des Menschen werden genau beschrieben. Wer sich mit den Schriften der beiden Geistforscher auseinandesetzt, hat ersteinmal ganz gut damit zu tun bis er auseinanderdenken kann, was mit den Begriffen Körper, Seelenleib, Ätherleib und Geist gemeint ist.
Der Körper oder materielle Leib ist das was wir sehen und berühren können. Seine Existenz erscheint sicher, wir können ihn sinnlich erfassen, vermessen, wiegen und wissenschaftlich untersuchen. Er erscheint fest und statisch. In Wahrheit ist der Körper natürlich überhaupt nicht fest und statisch, sondern unterliegt einer permanenten Verwandlung und Veränderung. Am Ende des Lebens löst er sich auf, von ihm bleibt nicht viel übrig.
Der Ätherleib - der sogenannte Lebenskräftebildeleib. Er ist von feinerer Natur wie der Körper. In ihm finden die Prozesse des Lebens statt. Der Auf- und Abbau der Zellen im Körper, wäre ohne die lebensspendenden Ätherkräfte nicht möglich.
Der Körper wäre nur das was er alleine ist, nämlich Körper, Materie ohne Leben.
Der Astralleib - der Sternenleib, wie es in der Übersetzung heißt.
Der sogenannte Astralleib oder die Seele des Menschen, kann auch als der Beziehungsleib benannt werden. Seelisch stehen wir in Beziehung zu anderen Menschen, zu den Tieren, der Natur aber auch zum Kosmos, dem Reich der Sterne und des Nachtodlichen.
Über den Astralleib ist der Mensch mit dem Kosmos verbunden. Es ist die Seele, die im Kosmos ihre Heimat hat. Der Astralleib steht in einer engen Beziehung zum Bewusstsein.
Das Ich des Menschen- sein Selbst, sein Geist, sein Individuum. Hier liegt die Fähigkeit des Menschen Entscheidungen zu treffen und sich zu entwickeln. Das individuelle Ich macht uns zu Menschen, Tiere besitzen diese Ebene nicht. Ein Tier handelt immer aus einem Instinkt heraus. Diesem liegt eine große Weisheit zugrunde, die der Art des Tieres entspricht. Es kann aber keine Entscheidung gegen seinen Instinkt treffen.
Der Körper und die Materie haben eine Wirkung auf den Ätherleib und den Astralleib. Es besteht aber auch eine Wirkung der nicht materiellen Ebenen auf den stofflichen Körper. So hat eine bewusst ausgeführte Tätigkeit die an einem oberen Glied, dem Bewusstsein ansetzt, eine Wirkung auf die unteren, mehr stofflichen Glieder.
Einer schulmedizinischen und naturwissenschaftlichen Denkweise ist dieses Menschenbild sehr fremd, vor gar nicht allzu langer Zeit war diese Betrachtungsweise aber den Menschen noch viel geläufiger.
Für die alten Griechen in der Zeit von Platon und Aristoteles war der Mensch noch sehr viel mehr im Kosmos zu Hause wie auf der Erde.
Und gerade die deutschen Philosophen haben den Menschen weitergedacht wie nur bis zu seiner Physis. Für Goethe war die Existenz und Wirkung einer geistigen und einer seelischen Realität selbstverständlich. Und auch in den Schriften von Bspw. Hegel oder Leibniz spiegelt sich ein Denken wieder, in dem der Kosmos mit einbezogen war.
Heute ist uns dies weitestgehend verloren gegangen und mutet befremdlich an. Aber gerade die Einbeziehung einer seelischen und geistigen Wirkungsweise macht viele Phänomene erst nachvollziehbar und es wäre dringend notwendig, dass der Mensch es wieder wagt über die Materie hinaus zu denken.
Der Weg von oben nach unten
am Beispiel der Ernährung.
Die Gesundheit kann nachvollziehbar und sinnvoll über stoffliche Komponenten gestärkt werden. Eine Ernährung mit vielen Vitaminen, Mineralstoffen und abwechslungsreicher Kost, sowie Bewegung insbesondere an der frischen Luft, sind natürlicherweise für den Körper und das Immunsystem gesund und aufbauend.
Die Ernährung bietet aber auch ein gut nachvollziehbares Beispiel der Wirkungsweise von oben nach unten. Die höheren feinstofflichen Ebenen haben eine nicht zu unterschätzende Wirkung auf den Ätherleib und in der Folge auch auf den Körper.
Die Erfahrung einer in Liebe gekochten Mahlzeit von der Mutter oder dem Ehemann, dürfte den meisten Menschen vertraut sein. Geschmack und wohltuende Wirkung sind so viel besser, wie bei einem Essen das in schlechter Laune mit Unlust oder gar Ärger gekocht wurde.
Nicht alleine die stofflichen Zutaten sind es, die die wohltuende Wirkung der Speise ausmachen. Die Hinwendung und Aufmerksamkeit die den Zutaten, der Zusammenstellung der einzelnen Komponenten und den Menschen, für die die Mahlzeit zubereitet wird, zuteil wird, sind entscheidend.
Hinwendung und Aufmerksamkeit gehören zu den seelischen Fähigkeiten des Menschen. Es ist also ein seelischer Aspekt der die wohltuende Wirkung herbeiführt.
Am Anfang der Zubereitung liegt aber noch etwas anderes.
Die Idee des Gerichtes und das Motiv warum etwas gekocht wird liegen ganz am Anfang der Handlung.
Ist ein Kind bspw. krank, wird es das Motiv der Mutter sein dem Kind eine wärmende und gesunde Speise zuzubereiten, die gleichzeitig den geschwächten Körper nicht mit einer starken Verdauungsanforderung zusätzlich belastet. Dieses Motiv bestimmt die Auswahl der Zutaten, die Zubereitungsart und die seelische Gemütslage, mit der der Kochvorgang begleitet wird.
Das Kind wird das Motiv und die darin liegende Liebe, sowie die Aufmerksamkeit mit der das Kochen begleitet wurde aufnehmen.
Die Heilungsprozesse des kranken Kindes werden durch eine auf diese Weise zubereitete Mahlzeit bestens unterstützt.
Als negatives Beispiel kann die Lebensmittelindustrie gesehen werden.
Die Nahrungsmittelproduktion ist tragischerweise schon lange zu einer Massenindustrie geworden. Nicht die Herstellung von guten und gesunden Lebensmitteln (Mitteln zum Leben) steht im Vordergrund, sondern lediglich der höchstmöglich zu erzielende Geldgewinn liegt im Sinn der Produzenten. Obwohl dies mittlerweile längst in der Öffentlichkeit bekannt ist, suggerieren die Firmen in ihrer Werbung nach wie vor das Bild des gesunden Landlebens und der glücklichen Kuh auf der Weide.
Mit der Realität der Produktionsbedingungen hat dies überhaupt nichts zu tun. Es wird also mit einer Lüge um den Kunden geworben. Und obwohl die meisten Menschen um diese Lüge wissen, lassen sie sich dennoch zum Kauf verführen und blenden die eigentlichen Gegebenheiten aus.
Die Lüge und das Motiv der Gewinnoptimierung werden aber vom Menschen aufgenommen und zeigen eine Wirkung.
Die immer mehr zunehmenden Nahrungsmittelunverträglichkeiten, könnten aus dieser Sichtweise als eine durchaus gesunde Reaktion gesehen werden. Nicht auf den Stoff an sich entsteht die Unverträglichkeit, sondern der Mensch reagiert mit Abwehr auf das zugrunde liegende Motiv.
Das Motiv, das einer Handlung zugrunde liegt, gehört zur Ebene des Ich’s. Diese stellt eigentlich die höchste und edelste Ebene des menschlichen Daseins dar. Sie ist es, die uns zu Menschen macht.
Leider sind Motive und Ideen aber nicht immer von edler Natur. Trotzdem wirken sie.
Von der feinsten und geistigen Ebene ausgehend wird das Motiv oder die zugrunde liegende Idee über den Astralleib, dem das Bewusstsein und die Seele angehören, bis in den Ätherleib hineingetragen.
Der Ätherleib ist der Regent des Stoffwechsels. Ihm obliegt es alle aufgenommenen Substanzen, seien sie feinstofflicher oder grobstofflicher Art, zu verstoffwechseln. Der Begriff Stoffwechsel wörtlich genommen heißt, der Stoff wird gewechselt. Es umschreibt recht gut die Tätigkeit des Ätherleibes.
Alles Artfremde muss vollständig abgebaut werden, um dann ganz neu in eine körpereigene Substanz wieder aufgebaut zu werden.
Der ursprüngliche Stoff wird also ausgewechselt und Abfallprodukte werden ausgeschieden.
Der Ätherleib ist der Lebensleib. Alles Lebendige, Bewegte, sich Wandelnde hängt mit dem Ätherleib zusammen.
Die Bewegungen des Blutes und der Lymphe, der Aufbau und Abbau von Gewebe bis in die Ebene der Zellen, die Regulation und Abstimmung der Organtätigkeiten, die Ausscheidung und auch das Immunsystem gehören zum Ätherleib. Kurz gesagt, alles was den Körper lebendig macht ist der Ätherleib. Stirbt ein Mensch verlässt der Ätherleib den Körper und hinterlässt ihn als stoffliche materielle Hülle, die ohne die Lebenskräfte dem Verfall und Abbau preisgegeben ist.
Nimmt der Mensch nun ein unlauteres Motiv mit der Nahrung auf und wird es vom Bewusstsein nicht erkannt, bleibt also unbewusst, bekommt es der Ätherleib damit zu tun. Etwas bildhaft gesprochen könnte man sich durchaus vorstellen, dass der Ätherleib mit der Fülle an ungünstigen feinstofflichen Substanzen, die der Mensch aufnimmt überfordert ist. Und er nicht mehr in ausreichendem Maße alles Unbrauchbare und unbewusst Aufgenommene ausscheiden kann.
Die Gesundheit des Menschen hängt mit der sinnvollen Aufnahme, Umwandlung und Integration von Substanzen sowie notwendigen Ausscheidungsprozessen zusammen.
Die Gesundheit ist aber eben nicht nur von stofflichen Substanzen abhängig, sondern vielmehr sogar noch von den feineren Ebenen des Daseins.
Eine gesunde Umgebung, verbindliche Beziehungen, sinnvolle Möglichkeiten des Lernens und vieles mehr sind ebenso bedeutsam für die Gesunderhaltung der menschlichen Psyche und des Körpers, wie gesunde Nahrung und ein sinnvolles Maß an körperlicher Betätigung.
Ist der Mensch beständig einem unmenschlichen Verhalten ausgesetzt, muss er Handlungen ausführen die seinen Werten entgegengesetzt sind, steht er tagtäglich manipulativen und lügenhaften Werbeversprechen gegenüber, macht das den Menschen unweigerlich über kurz oder lang krank.
Eine kranke Gesellschaft bildet sich, wenn ausschließlich egoistische, manipulative und Profit orientierte Motive den Ausgang für die Handlungen bilden. Eine kranke Umgebung entsteht und gesunde menschliche Entwicklung ist kaum noch möglich.
Es reicht für die Gesunderhaltung nicht aus dem ausschließlich gesunde Nahrung mit hohem Vitamingehalt entgegen zu setzten.
So wie das Krankmachende im Ursprung auf der Ich Ebene ansetzt, muss auch das Gesundende an der Ich Ebene ansetzten.
Menschliche Werte, Humanität, Achtung anderen Wesen gegenüber würden dem Menschsein entsprechen. Sie wären für die physische und seelische Gesundheit des Menschen und auch für die Gesundheit unserer Umwelt sehr förderlich.